Logopädie am Gänsemarkt

Praxis für Logopädie                      Claudia Unruh



Was ist Legasthenie/Dyskalkulie?

„Ein legasthener/dyskalkuler Mensch, bei guter oder durchschnittlicher Intelligenz, nimmt seine Umwelt differenziert anders wahr, seine Aufmerksamkeit lässt, wenn er auf Symbole wie Buchstaben oder Zahlen trifft, nach, da er sie durch seine differenzierten Teilleistungen anders empfindet als nicht legasthene/dyskalkule Menschen. Dadurch ergeben sich Schwierigkeiten beim Erlernen des Lesens, Schreibens oder Rechnens.“
Dr. Astrid Kopp-Duller, 1995

Legasthenie und Dyskalkulie sind somit Schreib-, Lese- bzw. Rechenprobleme, die durch angeborene differente Sinneswahrnehmungen und eine nachlassende Aufmerksamkeit beim Schreiben, Lesen oder Rechnen entstehen.
Davon abgrenzen muss man die Lese-Rechtschreib-Schwäche (LRS) oder Rechenschwäche. Diese haben keine genetische Ursache, sondern werden im Laufe der Zeit durch verschiedenste Faktoren erworben.
Somit ist es wichtig bei bestehenden Problemen beim Schriftspracherwerb oder beim Erwerb der Rechenfähigkeit festzustellen, ob es sich um eine Legasthenie/Dyskalkulie oder LRS/Rechenschwäche handelt. Denn die unterschiedlichen Formen der Schreib-, Lese- und Rechenstörungen erfordern auch unterschiedliche Interventionen.

Was kann man tun, wenn man betroffen ist?

Legasthenie und Dyskalkulie erfordern ein individuelles pädagogisch-didaktisches Training, das auf jeden einzelnen legasthenen oder dyskalkulen Menschen zugeschnitten werden muss. Denn keine Legasthenie/Dyskalkulie ist wie die andere. Je früher eine Legasthenie/Dyskalkulie festgestellt wird, desto schneller sind Trainingserfolge zu erwarten. Dazu ist eine ausführliche Diagnostik notwendig, um genau festzustellen welche Sinneswahrnehmungen trainiert und welche Bereiche auf Symptomebene beübt werden müssen. Auch Übungen zur Verbesserung der Aufmerksamkeit beim Lesen,Schreiben und Rechnen gehören zu einem guten Legasthenie-/Dyskalkulietraining.


Wer trägt die Kosten für ein Legasthenie-/Dyskalkulietraining?

Da Legasthenie und Dyskalkulie keine Krankheiten sind, bedürfen sie auch keiner medizinischen Behandlung. Wie oben beschrieben benötigen Menschen mit Legasthenie oder Dyskalkulie lediglich besondere pädagogisch-didaktische Interventionen, um Lesen, Schreiben und/oder Rechnen lernen zu können. Somit kann ein Legasthenie-/Dyskalkulietraining nicht mit Krankenkassen abgerechnet werden. Die Kosten müssen privat gezahlt werden.
In wenigen Ausnahmefällen kann man, wenn man bestimmte Bedingungen erfüllt, beim Jugendamt einen Antrag auf Eingliederungshilfe stellen. Sollte dieser bewilligt werden, trägt das Jugendamt die Kosten. Weitere Informationen finden Sie auf der folgenden Internetseite des Bundesverband Legasthenie und Dyskalkulie e.V.: https://www.bvl-legasthenie.de/beratung-und-service/finanzierung.html



 Aktuell können wir leider keine weiteren Anmeldungen für Legasthenie-und Dyskalkulietraining annehmen.